Exkursion mit Tübinger Neustart eG nach Basel

Genossenschaften LeNa & Stadterle

  • Spannende Insights bei einer Exkursion zu zwei exponierten Basler Wohnprojekten. Beides sind Genossenschaften – unser Team-Mitglied und Kenner der Schweizer Wohn-Szene Uli Otto war dabei. 
  • Beide Projekte mit einer Reihe von Gemeinschaftsinfrastrukturen (s. Bilder).
  • LENA gehört zu Neustart Schweiz (die erste deutsche Neustart-Genossenschaft gibt es in Tübingen).
  • Ebenso genossenschaftlich wie das Haus Stadterle der Basler Genossenschaft Zimmerfrei. Im Vergleich zur Tübinger Neustart eG wurde jeweils vieles straff im Vorstand entschieden – aber anspruchsvoll dennoch Partizipation ermöglicht – sog. „Echoräume“ statt Basisdemokratie.
  • In beiden Projekten zeigt sich, wie sparsame Wohnflächen gelingen können ohne wirkliches Verzichtsgefühl – nicht zuletzt durch gute Gemeinschaftsinfrastrukturen und weitgehendes Sharing.


Im Folgenden deutet Uli nur ein paar ausgewählte Aspekte an:

LeNa Geno-Haus in Basel Westfeld

LeNa  ist ein noch ganz junges Projekt. Preisgekrönte Architektur. Uli Otto fasziniert der systematische Entwurf im Rastermaß. 

  • Hier wird systematisch vorgeführt, wie ein ökonomisch sehr wirtschaftliches System auf jeder Etage eine Vielzahl von Wohnungstypen zulässt.
  • Wie es funktionieren kann, dass alle Zimmer nutzungsneutral und weitgehend barrierfrei sind und dennoch so effiziente Wohnungsgrundrisse zustandekommen – egal ob für eine, zwei oder mehr Personen. Das schwierigste sind dabei 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen. Hier sind wir auch bei den Atriumhäusern derzeit am weitertüfteln – die dort bisher stark vertretenen 80+x qm-Wohnung ist nämlich dazu verglichen eine viel einfachere Aufgabe.
  • Und uns hat die Kantilena (ins Quartier geöffnete Kantine) ebenso beeindruckt wie die Anlage der Treppenhäuser, an denen jeweils die Gemeinschaftsräume angedockt sind.
  • Dass die gut gezeichnete Clusterwohnung nun leider nicht als Cluster-Gemeinschaft vermietet werden konnte, ist ebenso schade wie lehrreich. Aber wie die meisten Cluster-Layouts funktionieren „Ersatz“-Nutzungen trotzdem gut – in dem Fall Vergaben an studentische und andere Bewohnende. Allerdings eben als Einzelvermietung – und damit für Gruppenprozesse deutlich suboptimal.
Laubengang+Balkon Stadterle Basel

Das Haus Stadterle hat ebenso einen konsequenten Entwurf – die Laube ist zentrales Element.

  • „Gut hat mir die Clusterwohnung gefallen“, sagt der ausgewiesene Clusterspezialist Uli Otto. Sie sei flächeneffizient, habe dennoch klug zonierte Gemeinschaftsflächen – dazwischen die leistungsfähige Gemeinschaftsküche.
  • Wie so oft in großen Gemeinschaftsprojekten: die besten Orte gehören allen – so etwa die sehr attraktive Dachterrasse.
  • Spannend, dass auch Dinge nicht so angeeignet werden, wie´s die Planer dachten: die prinzipiell sympathische Lokalisierung des gemeinsamen Waschsalons direkt neben dem schönen Gemeinschaftsraum im EG entfaltet nun doch nicht die erhofften sozialen Synergien – funktioniert aber trotzdem bestens.